Freibad nimmt langsam Gestalt an


Das neue alte Freibad am Damenweg nimmt mehr und mehr Konturen an. Inzwischen ist der Aufbau des Nichtschwimmerbeckens fast abgeschlossen und der Boden für das Planschbecken betoniert.
Insgesamt liegt das 8,6-Millionen-Euro-Projekt im Kostenrahmen.

"Letztlich brauchen wir etwas weniger Geld. Wir haben im Wirtschaftsplan die Kreditaufnahme von 2024 auf dieses Jahr vorgezogen", erläuterte Bürgermeister Heiko Siemon (CDU) zum Nachtrag zum Wirtschaftsplan der Stadtwerke. Diesen hat die Stadtverordnetenversammlung am Montag einstimmig beschlossen.
Darin ist vorgesehen, Darlehen in etwa der doppelten Höhe des Ursprungsplanes aufzunehmen. Hintergrund sind aber nicht etwa aus dem Ruder laufende Kosten bei der Sanierung des Freibades.
Stattdessen wurden verschiedene Teilaspekte des Gesamtprojektes von 2024 auf dieses Jahr vorgezogen - und hierfür muss Geld im Wirtschaftsplan bereitstehen. Ansonsten könnte der Magistrat nicht die entsprechenden Aufträge für die Arbeiten vergeben.
Das soll „im Oktober geschehen, nachdem nun der Nachtrag beschlossen ist. Wir haben Teile aus der Planung für 2024 und 2025 nach 2023 vorgezogen und kommen so insgesamt günstiger.
Die Eröffnung des Bades ist für den 1. Mai vorgesehen“, sagte der Bürgermeister.
Ein Hintergrund der Aktion ist, dass es zunächst wegen fehlender Bauteile für die technischen Anlagen zu Verzögerungen gekommen war und deshalb das Bad im vergangenen Sommer geschlossen bleiben musste. Diese Situation wurde seitens der Stadtwerke genutzt, um einige Vorhaben im Bauzeitenplan vorzuziehen.

Ein Beispiel, das der Technische Leiter der Stadtwerke, Frank Jahn, bei einem Vor-Ort-Termin auf der Baustelle nennt, ist das 570 Quadratmeter große Nichtschwimmerbecken: „Die Bauzeit für das Edelstahlbecken beträgt vier bis viereinhalb Monate. Eigentlich sollten die Arbeiten jetzt beginnen und bis ins nächste Jahr gehen. Dann erst wären auch die Ausgaben wirksam geworden. Nun ist das Becken aber schon fast fertig. Auch der Kinderbereich war ursprünglich für 2024 ge plant gewesen.“ Für dieses Becken wurde kürzlich das Fundament gegossen. Es wird über Bereiche mit vier unter- schiedlichen Wasserbecken verfügen.

In der nächsten Woche soll die Breitwellenrutsche für das Nichtschwimmerbecken geliefert und aufgebaut werden. Die Edelstahlwanne, an der derzeit noch gearbeitet wird, wurde auf dem Bestand – also auf dem gefliesten Betonbecken – errichtet. Das Becken wird somit 45 Zentimeter höher als bisher. In der letzten Oktoberwoche wird dann das Gebäude für die Badeaufsicht – ein Holzfertigbau – aufgestellt. „Es erhält eine Außentreppe und das Flachdach ist begehbar. Von dort oben hat man eine bessere Übersicht“, erläutert Jahn. Bislang waren die Schwimmmeister am Beckenrand unterwegs und hielten das Geschehen im Auge.

Geschweißt, gebaggert und gewerkelt wird gleichzeitig an verschiedenen Stellen auf dem weitläufigen Gelände.
So etwa am Seitentrakt des Sozialgebäudes, der parallel zur Schlitz verläuft. In diesem soll, in der Nähe zum Planschbecken, der Kiosk untergebracht werden.
Die Außenbestuhlung ist in der Verbindung rüber zum Nichtschwimmerbecken vorgesehen. Am anderen Ende des
Gebäudes wurde der bisherige Kiosk bereits abgerissen.
Jahn: „An dieser Stelle entsteht ein neuer Sanitärraum mit Duschen und Toiletten für die Nutzer des Campingplatzes. Zudem gibt es einen komplett eingehausten Spülraum. Bisher musste an einer überdachten Stelle im Freien gespült werden.
Ein Lager- sowie ein Heizungsraum werden ebenfalls in dem Neubau untergebracht.“ Jahn geht davon aus, dass die Arbeiten pünktlich zur geplanten Eröffnung 2024 abgeschlossen werden können: „Wir wollen im Winter weitgehend durcharbeiten. Mit den Schweißarbeiten sind wir fast durch. Dafür brauchen wir Außentemperaturen von mindestens
4 Grad.
Es steht nur noch das Kinderplanschbecken aus. Das sollte bis Weihnachten fertig werden.“

Bei den Baukosten sollen die veranschlagten 8,6 Millionen Euro eingehalten werden.
Das ist eine Million Euro weniger als ursprünglich erwartet. Der Grund: Der Sozialtrakt wird im Bestand saniert an statt neu gebaut. Allerdings müssen die Dachschräge gedreht und die Photovoltaikanlage noch errichtet werden – beides ist in die Kosten eingerechnet.


Text und Fotos: Walter Kreuzer, Schlitzer Bote