Freibadsanierung liegt im Zeitplan


„Zwischen 9 und 11 Uhr haben wir täglich 30 bis 50 Frühschwimmer im Bad, die ihre Bahnen ziehen“, blickt Meister für Bäderbetriebe Florian Wahl – einer von drei Schwimmmeistern im Freibad, die im Sommer von Aushilfen mit Rettungsschwimmern unterstützt werden – zurück.
Er geht davon aus, dass diese Stammgäste ab Mai wieder am Damenweg ihrem Hobby nachgehen werden. Der Technische Leiter der Stadtwerke, Frank Jahn, geht noch einen Schritt weiter: „Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre hatten wir 45 000 Besucher.
Wir hoffen, dass wir diese Zahl auf 55 000 Gäste steigern können."

Diese Hoffnung stützt Jahn bei einem Rundgang über die Baustelle nicht zuletzt auf zusätzliche Attraktionen.
Das sanierte und – wie inzwischen auch die anderen Becken – mit Edelstahl ausgekleidete 50- Meter-Schwimmerbecken hat seine Bewährungsprobe bereits im Sommer 2022 bestanden.
Dabei, so Jahn, habe sich herausgestellt, „dass sich das Wasser wesentlich langsamer abkühlt. Das führt zu einer deutlichen Energieeinsparung“. Ein solches für Meisterschaften geeignetes Becken gibt es im Vogelsbergkreis sonst nur noch in Alsfeld, in der Region zudem in Fulda und Hünfeld.

Der neue Sprungturm in einem „Schlitzer Rotton“ (Jahn) verfügt wie sein Vorgänger über Sprungbretter auf einem, drei und fünf Metern Höhe und hat einen neuen Platz erhalten.

Geradezu ins Schwärmen gerät Jahn mit Blick auf das neue Nichtschwimmer-Becken, das über einen „Strand“ barrierefrei betreten werden kann. Im vorderen Bereich sei es auch für Kinder geeignet, da die Wassertiefe langsam von 2 auf 60 Zentimeter zunehme. „Früher war das Becken quadratisch und hatte eine kleine Rutsche, nun ist es viel attraktiver.

Die Breitwellenrutsche ähnelt jener im Fuldaer Rosenbad, wo sie sehr gut angenommen wird. Wir haben mehrere Breitspeier, Massagedüsen, Bodensprudler und Unterwasserliegen verbaut – alles Attraktionen, die Spaß machen sollen“, sagt der Technische Leiter der Stadtwerke.


Die Arbeiten an den Edelstahlbecken sind weitgehend abgeschlossen. Sie können von der neuen Schwimmbadtechnik – „Da steckt das meiste Geld drin.“ – einzeln angesteuert werden, was zum Beispiel Filterung oder Erwärmung des Wassers angeht. Zentral zwischen den Wasserbecken wurde das neue Gebäude für die Badeaufsicht erstellt.
In dessen Keller sind Monteure aktuell dabei, die Heizung zu installieren. Während die Konturen der Liegewiese hergestellt und Bäume gepflanzt wurden, muss dieser hintere Bereich des Bades noch eingesät werden.

Der Eingang durch das Funktions- und Sanitärgebäude bleibt zunächst weitgehend unverändert.
„In einem dritten Bauabschnitt zwischen Oktober 2024 und April 2025 werden wir das Gebäude im Bestand sanieren, die Dachneigung wird in Richtung Süden gedreht und es gibt eine Photovoltatikanlage“, erläutert Jahn. Er spricht auch von einer mit dem Wasser der Schlitz angetriebenen Wärmepumpe, die dann errichtet werden soll.
1,19 Millionen Euro sind veranschlagt. „Gegenüber dem zunächst vorgesehenen Neubau des Gebäudes sparen wir eine Million Euro. Allerdings wurde dieser Betrag durch die Kostensteigerungen der vergangenen Jahre aufgefressen. Im Vergleich zu der Kostenschätzung von vor der Pandemie wird das Bad zwei Millionen Euro teurer“, erwartet Jahn. Links und rechts ans Funktionsgebäude schließen Anbauten an.
Direkt an der Schlitz befindet sich darin ein Kiosk, aus dem auch an Kundschaft außerhalb des Bades verkauft werden kann. Der andere Gebäudeteil schafft Platz für Sanitärräume für die Campingplatzbenutzer.

Text und Fotos: Walter Kreuzer, Schlitzer Bote